Damit du die schönsten Tage des Jahres nicht krank im Bett verbringst, haben wir viele Tipps zur Vorbeugung für dich zusammengestellt. Über die folgenden Links erhältst du weitere Informationen zum Thema "gesund im Urlaub".
An- und Abreise
Damit dein Urlaub bereits mit der Anreise beginnt, solltest du dir die Reiseroute und mögliche Ausweichrouten bereits vor Fahrtantritt ausarbeiten. Starte deine Fahrt ausgeschlafen und verzichte auch als Beifahrer im Vorfeld auf Alkoholgenuss, da dieser deine Reaktionsfähigkeit stark verringert. Fahre im Straßenverkehr rücksichtsvoll und wachsam und sei auf teilweise katastrophale Straßenbedingungen vorbereitet. Gerade auf dem Weg in den Winterurlaub solltest du dich aktuell über die Straßenbedingungen informieren.
Reiseübelkeit auf der Reise
Wenn das menschliche Gehirn verschiedene Beschleunigungskräfte optisch nicht wahrnehmen kann, reagiert das Gleichgewichtssystem typischerweise mit Symptomen wie Gähnreiz, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen bis hin zum Kreislaufkollaps.
Folgende Tipps helfen dir gegen Reiseübelkeit:
- Schaue in Fahrtrichtung.
- Lese nicht während der Reise.
- Esse vor und während der Reise nur leichte Kost.
- Kaugummikauen hilft gegen Ãœbelkeit.
- Wenn das alles nicht hilft, gibt es in Apotheken spezielle Mittel gegen Reiseübelkeit.
Jetlag
Reist du über die Zeitzonen hinweg, entstehen Zeitverschiebungen, die deinen biologischen Rhythmus belasten und deinen Schlaf- und Wachrhythmus stören. Auftretende Symptome sind Erschöpfungs- und Hungergefühle, Abnahme der Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit und vermehrter Harn- und Stuhldrang. Um die Auswirkungen des Jetlags so gering wie möglich zu halten, solltest du nach der Ankunft am Reiseziel folgende Tipps beachten. Passen dich der Ortszeit an und gönne dir in der ersten Nacht viel Schlaf. Des Weiteren helfen gewisse Nahrungsmittel, um den Schlaf- (kohlenhydratreiche Speisen) und Wachrhythmus (eiweißreiche Nahrung) zu stimulieren. Vor allem in den USA werden Melatonin-Tabletten zur Überwindung des Jetlags empfohlen, wobei deren Wirksamkeit jedoch umstritten ist.
Hygienetipps für die Reise
Wasser / Trinkwasser
Erkundige dich vor Reiseantritt immer über die Trinkwasserqualität am Urlaubsort. In vielen Ländern, etwa auch im Mittelmeerraum, ist das Leitungswasser mit etlichen Erregern und Bakterien verunreinigt. Koche das Trinkwasser konsequent ab. Sobald das Wasser sprudelnd gekocht hat, sind die meisten Viren und Bakterien abgetötet. Besser noch, du weichst auf industriell abgefüllte Getränke aus und trinkst nur abgekochte Flüssigkeiten oder Limonaden mit Kohlensäure. Lass die Finger von Eiswürfeln, da diese aus verunreinigtem Wasser hergestellt sein können.
Filterung und Desinfektion von Trinkwasser
Trinkwasser entkeimst und filterst am einfachsten mit einem mehrfach gelegten Baumwolltuch. Zur Desinfektion verwendest du am besten chemische Mittel (Chlor), was zwar die meisten Bakterien und Viren abtötet, aber zu einer Veränderung des Wassergeschmackes führt.
Nahrungsmittel
In Ländern mit reduzierten Hygienebedingungen solltest du nur ausgewählte Speisen essen. Vermeide ungeschältes Gemüse und Früchte, unpasteurisierte Milch, rohes Fleisch und Fisch sowie Salate. Alle Speisen, die gewaschen werden, solltest du auch reinigen. Hierzu bieten wir dir einen Überblick über einige Nahrungsmittel und Getränke, die grundsätzlich empfehlenswert, bedenklich oder auch ganz zu vermeiden sind. Passe deinen Speiseplan den lokalen Gegebenheiten an, dann kannst du deinen Urlaub genießen.
Empfehlenswert:
- Alles frisch Gekochte und Gebratene (z.B. mageres, durchgebratenes Fleisch, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Suppen, aber auch Zwiebeln, Bohnen, Erbsen usw.)
- Schälbares Obst (z.B. Bananen, Orangen, Ananas, Kokosnüsse, Mango)
- Mineralwasser, Tee und Kaffee und industriell hergestellte Softdrinks
- Gewürze und Essentien (Salz, Pfeffer, Essig, Speiseöl, Curry, Chili)
Bedenklich:
- Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte, Krabben, Krebse, Muscheln
- Milchprodukte aller Art (Frischmilch, Käse, Joghurt, Quark)
- Tiefkühlkost (möglicherweise wurde die Tiefkühlkette unterbrochen)
Ganz zu vermeiden:
- Roher Fisch (z.B. Austern) oder rohes Fleisch (z.B. Tatar)
- Rohe, kalte, abgestandene Speisen, Salate, Schinken, Wurst
- Ölige oder fettige Speisen (z.B. mayonnaisehaltiger Kartoffelsalat, Eier - Sandwiches)
- Eiswürfel, Speiseeis, offene Kaltgetränke nicht-industrieller Herkunft
- In Plastikfolie verpackte Nahrungsmittel (z. B. aufgeschnittene Früchte)
Sonnen- und Hitzeschutz
Lass deine Haut langsam bräunen. Das ist gesünder und hält länger! Wenn du dein Urlaubsziel erreichst, solltest du es trotz aller Vorfreude auf die Sonne vermeiden, dich gleich den intensiven Sonnenstrahlen auszusetzen. Je näher am Äquator oder je höher im Gebirge du bist, desto intensiver ist selbst bei Bewölkung die Sonnenstrahlung und desto schneller rötet sich die Haut. Auch die Reflektion durch Wasser oder Schnee kann die Hautbelastung verdoppeln. (Ein Beispiel: Sonne dich sich 30 min auf den Kanaren, setze dich der gleichen UV-Strahlung aus wie bei 1 h in München!)
Gefährliche Strahlen
Die kurzwelligen, energiereichen Ultraviolett-Strahlen (UV-Strahlen) bräunen nicht nur Ihre Haut, sondern verursachen auch den Sonnenbrand. Während die UVA-Strahlen die Haut bräunen und dabei leider auch Sonnenallergie, Hautalterung und das erhöhte Hautkrebsrisiko verursachen, rufen die UVB-Strahlen die Hautschädigungen beim Sonnenbrand hervor.
Sonnenbrand
Jeder Sonnenbrand schädigt die Haut und kann eine vorzeitige Hautalterung oder sogar Hautkrebs verursachen. Außerdem kannst du dich daraus bösartige Hauttumore entwickeln. Vermeide daher zu viel Sonne. Sollte es am Abend nach dem Sonnenbad zur schmerzhaften Rötung kommen, meide die Sonne in der nächsten Zeit und pflege die Haut mit entsprechenden Cremes und Gelen. Ein bewährtes Hausmittel sind feuchte Umschläge mit kaltem Wasser.
Sonnenschutzfaktor
Der Sonnenschutzfaktor gibt an, wie viel länger du dich mit dem Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhalten kannst: Bei Faktor 12 verlängert sich die Eigenschutzzeit (siehe Hauttypen) um das 12fache.
Sonnenstich und Hitzekollaps
Am besten schützt du dich gegen einen Sonnenstich, indem du dich nur kurz in der Sonne aufhältst und immer eine Kopfbedeckung trägst. Sollten Kreislaufbeschwerden und Übelkeit dann doch mal auftreten (z.B. nach langem Stehen in der Hitze) droht ein Hitzekollaps. Erhole dich im Schatten, lege die Beine hoch und kühle dich mit Wasser ab.
Hitzeerschöpfung
Es gibt unterschiedliche Ursachen für Hitzeerschöpfung, die alle ernst zu nehmen sind und in einem Hitzschlag enden können.
Hitzeerschöpfung durch Wassermangel
wird durch unzureichende Wasserzufuhr in einer Hitze-Stress-Situation herbeigeführt. Erste Kennzeichen sind starker Durst, Appetitlosigkeit, Unruhe und Hautkribbeln. Sorge für Flüssigkeitsersatz und Kühlung und begebe dich bitte umgehend in ärztliche Hilfe.
Hitzeerschöpfung durch Salzmangel
wird durch starkes Schwitzen, etwa bei anstrengender, schweißtreibender Tätigkeit verursacht. Erste Anzeichen sind Funktionsstörungen in einigen Organen. Weitere Symptome sind zunehmende Erschöpfung, Gesichtsblässe, Kopfschmerzen und starke Muskelkrämpfe. Achte hier auf einen ausreichenden Nährstoffausgleich, nicht nur durch Wasser, sondern auch durch Salz. Vermeide anstrengende Aktivitäten bei Magen-Darm-Problemen (Durchfall, Erbrechen) völlig. Zum Ausgleich solltest du ruhen, dich kühlen und viel trinken. Aber vor allem für Salzzufuhr sorgen.
Hitzeerschöpfung durch Schweißmangel
tritt insbesondere bei längerem Aufenthalt in heißen Klimaten auf und kann in einem Erschöpfungszustand der Schweißdrüsen enden. Es entstehen kleine Bläschen am Rumpf und an den Oberarmen und die Schweißbildung lässt nach. Sobald du Schwächezustände, Schwindel und Atemnot feststellst, solltest du diese Regionen verlassen, dich schonen und in ärztliche Beobachtung begeben. Bei Rückkehr solltest du dich wieder vorsichtig an die Hitze gewöhnen, da ansonsten ein Hitzschlag droht.
Hitzestress und Hitzschlag
Verhindere körperliche Überanstrengung, vor allem bei untrainierten Körpern oder zu warmer Kleidung. Bei Übergewicht, Alkoholbelastung, Medikamenteneinnahme und Infektionen meiden das Sonnenbaden. Ständiger Hitzestress (tags und nachts) kann ebenso wie mangelhafte Flüssigkeitszufuhr zu einem Zusammenbruch des Wärmeregulationssystems (= Hitzschlag) führen. Gehe sofort in den Schatten, kühle deinen Körper mit nassen Umschlägen und begebe dich in medizinische Behandlung. Bei Anzeichen wie Anstieg der Körpertemperatur, starken Kopfschmerzen oder Hautrötung und -austrocknung solltenst du schleunigst ein Krankenhaus aufsuchen. Nehme diese Symptome ernst, die Sterblichkeit bei schweren Formen beträgt 20%!
Schutzmaßnahmen: Die goldenen 10 e-domizil Sonnentipps
Faustregel: Lass deine Haut langsam bräunen. Das ist gesünder und hält länger!
- Benutze zu Urlaubsbeginn ein Sonnenschutzmittel mit hohem Sonnenschutzfaktor!
- Bleibe anfangs möglichst im Schatten, du wirst auch dort braun.
- Trage morgens die Sonnencreme eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auf.
- Meide mittags die besonders intensiven Sonnenstrahlen!
- Trage sonnendichte Kleidung und creme die unbedeckten Körperstellen ein.
- Verwende auf Schultern und Nase einen höheren Lichtschutzfaktor!
- Creme dich nach dem Baden erneut ein oder benutze wasserfeste Sonnenschutzmittel.
- Berücksichtige bei der Einnahme von Medikamenten die im Beipackzettel genannten möglichen Nebenwirkungen.
- Verzichte auf Rasierwasser, Parfum, Deodorant und Eau de Toilette, dadurch können hässliche Pigmentflecken entstehen.
- Verwende als Allergiker nur Sonnenschutzgels ohne Emulgatoren und Konservierungsstoffe.
Zecken
Zeckenbisse sind deshalb so gefährlich, weil die spinnenartigen Tiere höchst gefährliche Krankheiten, wie Borreliose, die Lyme Krankheit oder Meningitis übertragen können. Erkundige dich deshalb vor der Abreise, ob und welche Gefahren in deiner Urlaubsregion bestehen. Zecken mit dem lebensgefährlichen FSME-Virus (kann zu einer Hirnhautentzündung führen) tauchen sogar auch in einigen Teilen Mittel- und Osteuropas (z.B. Süddeutschland) auf.
Lebensraum der Zecken
Zecken halten sich insbesondere an Wald- oder Wegrändern sowie Waldlichtungen mit hochgewachsenen Gräsern auf. Dort stecken die Zecken im Gras, an Farnen, Zweigen und im Gebüsch in Höhen von höchstens 1 - 1,5 Metern. Außerdem sind Bachränder, Laub- oder Mischwaldgebiete ohne grasigen Unterwuchs und einige Tiere (z.B. Vögel, Mäuse, Igel, Rotwild und Rehe) beliebte Aufenthaltsorte. Nach einem Ausflug ins Grüne solltest du Körper und Kleidung gründlich nach Zecken absuchen. An warmen, feuchten und gut durchbluteten Stellen wie dem Haaransatz, dem Nacken, den Achselhöhlen oder Kniekehlen beißen sich Zecken besonders gerne fest. Eine in der Haut festsitzende Zecke solltest du möglichst schnell entfernen. Dazu benutzt du eine Pinzette, besser noch eine spezielle Zeckenzange, die es in Apotheken gibt. Erfasse das Tier samt Widerhaken und Zähnen direkt über der Haut und ziehe es langsam und vorsichtig heraus. Achte darauf, dass der Kopf nicht hängen bleibt oder der Zeckenleib beschädigt wird, was zu Infektionen führen kann. Verzichte auf vermeintliche Hilfsmittel wie Öl, Klebstoff, Cremes oder Alkohol.
Reisen im Alter
Seniorenreisen
Vor allem vor Fernreisen solltest du dich gründlich von deinem Arzt untersuchen und beraten lassen. Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten entsprechende Notfallmedikamente mitnehmen oder noch besser nur in sachkundiger Begleitung reisen. Bei hohem Blutdruck (über 200/100 mmHg), schweren Herzrhythmusstörungen oder einer Herzleistungsschwäche, schwerer Atemwegserkrankung (z.B. Bronchialasthma) oder einem erst kürzlich überstandenen Herzinfarkt (bis zu 6 Wochen) solltest du gar nicht fliegen.
Besondere Reiserisiken für Senioren
Trinke während der gesamten Reise unbedingt ausreichend. Flüssigkeitsverlust führt zu Herz- und Kreislaufproblemen. Bereits bestehende Krankheitsbilder können sich in wärmeren Klimaten verschlimmern. Nehme daher alle Medikamente des persönlichen Bedarfs in ausreichender Menge mit. Lass dir von deinem Arzt eine Liste aller benötigten Medikamente erstellen, die kann vor Ort sehr hilfreich evtl. sogar lebensrettend sein. Oder besorge dir den europäischen Notfallausweis, zu beziehen beim Deutschen Bundesverlag, Postfach 1320, 53003 Bonn.
Reisen mit Kindern
Deine Kinder sind durch Infektionskrankheiten gefährdeter als du. Besonders wichtig ist im Vorfeld alle notwendigen Schutzimpfungen durchzuführen. Sorge außerdem dafür, dass deine Kinder nicht zu lange in der Sonne sind bzw. eine Mütze und ein T-Shirt tragen und regelmäßig eingecremt werden.
Flugreisen mit Kindern
Kinder reagieren bei Enge, hohem Geräuschpegel und niedriger Luftfeuchtigkeit besonders empfindlich. Lass daher deine Kinder vor Start und Landung etwas trinken oder kauen, damit sie die Druckveränderungen besser verarbeiten können. Bei akuten Erkältungskrankheiten deiner Kinder solltest du den Flug verschieben.
Sonnenschutz
Die Haut deiner Kinder ist gegenüber Sonnenbestrahlung besonders empfindlich. Bösartige Hauttumore treten häufig nach Sonnenbränden im Kindesalter auf. Daher solltest du deine Kinder immer gut mit Sonnenschutzmittel mit hohem Schutzfaktor (empfohlen wird Lichtschutzfaktor 15 aufwärts) eincremen. Lass deine Kinder zudem eine Mütze, eine Sonnenbrille und ein leichtes, dunkles und luftdurchlässiges T-Shirt tragen. Damit schützt du sie gleichzeitig auch vor einem Hitzekollaps. Daneben solltest du dafür sorgen, dass dein Kind reichlich trinkt und übermäßige körperliche Anstrengungen in der Sonne meidet. Für Unternehmungen mit kleinen Kindern eignen sich besonders die schwächere Morgen- und Nachmittagssonne.
"Last Minute" Reisen
Informiere dich auch bei Last-Minute-Reisen ausreichend über Infektionskrankheiten am Urlaubsort.
Kurzfristig durchführbare Impfungen
Fast alle Impfungen können noch bis zum Tag der Abreise durchgeführt werden, Auffrischungen sind sogar noch am Abreisetag möglich. Besuche deinen Hausarzt und lass Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Polio auffrischen. Bis einen Tag vor der Abreise ist noch eine aktive Hepatitis A – Impfung (Schutzdauer von 1 Jahr) möglich. Dagegen muss eine Impfung gegen Typhus oder Meningokokken-Meningitis spätestens 10 Tage vor Abreise erfolgen, damit sie voll wirksam werden kann.
Impfungen mit zeitlichem Mindestabstand
Beachte, dass Impfungen gegen Gelbfieber, Hepatitis A + B kombiniert, Hepatitis B, Japanische Enzephalitis und Tollwut eines zeitlichen Mindestabstandes bedürfen. Bei Gelbfieber beträgt dieser mindestens 10 Tage, bei Tollwut jedoch 3 Wochen, um einen ausreichenden Schutz zu erreichen.
Nachteile bei kurzfristig durchgeführten Impfungen
Da bei kurzfristigen Impfungen Nebenwirkungen - insbesondere grippeähnliche Beschwerden - auftreten könnten, solltest du dich möglichst frühzeitig impfen lassen. Bei Last-Minute-Reisen berät dich dein Hausarzt, welches Risiko du eingehen kannst oder solltest.
Anpassung an große Höhen
Höhenakklimatisation
Der geringere Luftdruck in großen Höhen erfordert eine langsame Anpassung an die veränderten Verhältnisse. Der geringere Luftdruck ist verantwortlich für die Sauerstoffsättigung des Blutes, die Anzahl der roten Blutkörperchen (wichtig für Sauerstofftransport) und die Fähigkeit des Gewebes, dem Blut Sauerstoff zu entziehen. Dem Abfall des Luftdrucks folgt ein Absinken des Sauerstoffangebotes im Körper. Der Körper reagiert darauf mit einer höheren Atemfrequenz und höherem Puls. Bei verstärktem Ausatmen wird vermehrt Kohlendioxid abgegeben, was wiederum das Säuren-Basen-Gleichgewicht durcheinander bringt. Die Nieren können diesen Effekt ausgleichen, brauchen dafür aber einige Tage der Eingewöhnung. Währenddessen wird das Blut alkalisch und der Körper kann nicht mehr schnell atmen und sich damit nicht weiter an die Höhe anpassen.
"Climb high, sleep low"
Planen deine Bergwanderung sorgfältig und teile dir diese in kleine Etappen ein. Informiere dich gut über die Strecke. Bedenke dabei, dass die Geschwindigkeit des Aufstieges maßgeblich für die Höhenanpassung ist. Ein langsamer Aufstieg schont deine Gesundheit. Lege regelmäßig Ruhetage ein, vor allem in großen Höhen (Hochgebirge). Kehre nach dem Klettern abends wieder zum Ausgangspunkt zurück, um dort zu schlafen ("Climb high, sleep low"). Wenn du bereits erste Anzeichen von Höhenkrankheit verspürst, musst du besonders langsam aufsteigen. Allgemein gilt, dass sich ein austrainierter Körper besser an große Höhen anpasst. Klettere in jedem Fall ruhig und langsam.
Wichtig: Viel trinken!
Denke an eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (4 – 6 Liter pro Tag). Trinke deutlich über den Durst hinaus, das verringert aufkommende Schmerzen der Höhenkrankheit und wirkt der beginnenden "Eindickung" des Blutes entgegen.
Höhenkrankheit
Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und wirre Träume, sowie Übelkeit, Erbrechen und ein Engegefühl in der Brust sind erste Warnsignale deines Körpers. Sobald du diese wahrnimmst, solltest du deinem Körper einen weiteren Aufstieg nicht mehr zumuten. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Atemnot, Husten, bläulichen Lippen und weißlichen Auswurf und es sammelt sich Flüssigkeit in der Lunge (Lungenödem). Sobald sich im Gehirn ein Ödem bildet, treten extreme Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Verhaltensauffälligkeiten und gelegentlich Halluzinationen auf. In diesem Stadium solltest du schleunigst um mindestens 1000 Höhenmeter absteigen und Sauerstoff zugeben, da andernfalls Bewusstlosigkeit droht.
Schnelle Hilfe vor Ort
Reiseapotheke
Nehme dir die gängigsten Medikamente mit, damit du dich im Krankheitsfall auch vor Ort selbst versorgen kannst. Neben den bewährten Schmerzmitteln solltest du die Medikamente des persönlichen Bedarfs einpacken. Bei abgelegenen Reisezielen kannst du dich von deinem Hausarzt oder dem Tropeninstitut fachkundig beraten lassen.
Zum Schluss ein kurzer Ãœberblick:
In deine Reiseapotheke solltest du auf alle Fälle allgemeine Schmerzmittel (gegen Schmerzen, Entzündungen, Fieber), Magen-Darm-Mittel (gegen Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit), Kreislauf-, Insektenschutz-, Desinfektionsmittel, Wundsalben, Verbandszeug (kleine Schere, Heftpflaster, Mullbinden, Sicherheitsnadeln, Rasierklinge) und Medikamente des persönlichen Bedarfs einpacken.
Flüssigkeitsersatz
Durchfall, Erschöpfungszustände und Hitzeerschöpfung führen zu Wasser- und Salzverlusten. Um diese auszugleichen, stehen dir folgende Möglichkeiten offen:
Trinke stündlich eine speziell bilanzierte Lösung. Dazu löst du in einem Liter Wasser 3,5g Kochsalz, 1,5g Kaliumchlorid, 2,5g Natriumbikarbonat und 20g Traubenzucker auf. Oder du trinkst 1 Liter Schwarzen Tee mit 1 Teelöffel Salz und 10 Teelöffeln Zucker (möglichst Traubenzucker). Natürlich gibt es in der Apotheke auch entsprechende Medikamente.
Hausmittel
Bei einigen Beschwerden kannst du dich auch ohne Medikamente helfen und auf sogenannte Hausmittel zurückgreifen.
- Bei Allergien: Calcium-Tabletten
- Bei Durchfall: Getränke wie Tee, Cola, Mineral- und Hefepräparate, sowie Speisen wie Zwieback, Haferflocken oder Salz
- Bei Entzündungen (z. B. Hals): heiße Getränke, Bettruhe, Hustenbonbons
- Bei Verstopfung: Trockenobst, Früchtewürfel, Milchzucker oder Leinsamen
- Bei Vitaminmangel: Multivitamintabletten
- zusätzlicher Sonnenschutz: Karotten und –saft
Durchfall auf Reisen
In warmen Regionen treten häufig Magen-Darmstörungen auf. Halte dich an folgende Regeln, um Probleme mit deinem Magen zu vermeiden:
- Koche Wasser immer ab, vor allem zur Nahrungszubereitung.
- Kaufe abgefülltes Trinkwasser im Supermarkt.
- Schäle Früchte.
- Nutze mitgebrachten Fertigtee oder -milchpulver. Vor allem im Mittelmeerraum sind in Milchprodukten häufig gefährliche Erreger enthalten.
- Sorge für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. (siehe auch Flüssigkeitsersatz)
- Austrocknung macht sich durch Durst, Müdigkeit, Apathie, Appetitlosigkeit und bei Kindern, durch quengeliges Verhalten bemerkbar. Suche im fortgeschrittenem Stadium (eingesunkene Augen, trockene Zunge) dringend einen Arzt auf.
Gesundheitstipps - Die 10 goldenen e-domizil-Regeln
- Informationen über reisezieltypische Nahrungsmittel und Trinkwasserqualität einholen
- Gut gegen die Sonne schützen
- Baden in verbotenen Gewässern unterlassen
- Nur an sauberen Plätzen barfuß laufen
- Gut gegen Mücken und Insekten schützen
- Reiseapotheke mit den nötigsten Medikamenten
- Verhütung nicht vergessen
- Konsequente Malaria-Prophylaxe
- Kontaktadressen für den Notfall vor Ort (Botschaft, Ärzte)
- Individuelle Beratung und Vorbeugung
Unfallgefahren
Auf Bergtouren
Bereiten dich gründlich auf deine Tour vor und überschätzen nicht deine Leistungsfähigkeit. Vor allem im Hochgebirge und bei längeren Touren solltest du körperlich fit und auf die veränderten Klimabedingungen (Höhenakklimatisation, Höhenkrankheit) eingestellt sein.
Im Wasser
Am Urlaubsort angekommen solltest du dich von unbekannten Gewässern fernhalten. Beim Baden in Binnengewässern (Seen, Teiche, Bäche) und beim Barfuß laufen auf feuchten Böden kannst du dich leicht verletzen und infizieren. Daher sollten du und deine Kinder in solchen Gebieten immer Schuhe tragen. Nur bei gechlorten Schwimmbädern besteht keine Gefahr.
Verhütungsmittel
Was heißt Kondom auf ...?
- Englisch: condom
- Französisch: préservatif
- Griechisch: profyltico
- Italienisch: preservativo
- Spanisch: condón
Wo gibt's Kondome?
- Frankreich Apotheke, Supermarkt, Automat auf der Straße
- Griechenland: Apotheke, Supermarkt, Zeitungsstand
- Großbritannien: Apotheke, Supermarkt, Automat in öffentlichen Toiletten
- Italien: Apotheke, Supermarkt
- Spanien: Apotheke, Supermarkt, Automat in Kneipen und Nachtclubs
- USA: Apotheke, Supermarkt, in den großen Städten auch auf Toilette in Restaurants und Hotels
Wie teuer sind Kondome?
- Frankreich 0,50 Euro
- Griechenland: 0,30 Euro
- Großbritannien: 0,50 Pfund
- Italien: 0,80 Euro
- Spanien: 0,50 Euro
- USA: 0,50 Dollar